Frage: Könnten sie mir bitte helfen, Philipper Kapitel 1, Verse 15-18 zu verstehen: „Einige verkündigen zwar Christus auch aus Neid und Streitsucht, andere aber aus guter Gesinnung; diese verkündigen Christus aus Selbstsucht, nicht lauter, indem sie beabsichtigen, meinen Fesseln noch Bedrängnis hinzuzufügen; jene aber aus Liebe, weil sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin. Was tut es? Jedenfalls wird auf alle Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch weiterhin freuen." Es scheint, als ob dies die Tür für jeden öffnet, der „den Namen Jesus in den Mund nimmt".
Antwort: Paulus, der treffend die Korinther davor warnte, „einen anderen Jesus" (2 Korinther 11,4) zu empfangen, den er nicht predigte, konnte daher nicht jedem die Genehmigung erteilen, der einen falschen Christus predigt. Nein, Paulus sorgte sich hier um die innere Motivation derer, die den biblischen Jesus predigten. Manche waren neidisch auf andere Christen oder ihre Dienste. Obgleich sie aufgebracht waren, war ihre Botschaft über Jesus Christus dem Wort Gottes treu. In ihren Methoden, ihren Dienst zu verrichten, behandelten sie Paulus oder andere falsch, die mehr Achtung auf sich zogen, die höher geachtet waren oder die mehr Jünger hatten, usw.
Die Haltung derer, die „Christus aus Selbstsucht, nicht lauter" verkündigten, beinhaltete eigennützigen Ehrgeiz. Sie gingen über ihre innere Schadenfreude über Paulus Gefangenschaft in Rom hinaus und deuteten irgendwie an, seine Gefangenschaft wäre sein eigener Fehler, um dadurch zu versuchen, ihn unter ihren eigene Anhängern und denen von Paulus in Verruf zu bringen.
Obgleich Paulus oft Individuen und Dienste korrigierte, die von der Wahrheit von Gottes Wort abwichen, hielt er das Predigen von Christus in Wahrheit für ausschlaggebend. Seine Liebe für Christus und das Evangelium überstieg seine eigenen Leiden - insbesondere die Betrübnis, die durch neidische Christen entstand - doch durch Gottes Gnade konnte er verkünden, „Jedenfalls wird... Christus verkündigt, und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch weiterhin freuen".
Frage: Ich las neulich einen Artikel in onenewsnow.com, in dem T.A: McMahon zitiert wurde. Darin stand, er sei nicht mit dem einverstanden, was Rick Warren macht, um Christen zu ermutigen, bei der Lösung vieler der Probleme zu helfen, welche die Welt geplagt haben. Ich bin überrascht, dass jemand, der sich Christ nennt, etwas gegen seine humanitären Anstrengungen einzuwenden hätte. Ermahnt Pastor Warren uns nicht einfach, die zahlreichen Verse in der Bibel zu erfüllen, die uns dazu auffordern, unser Christentum durch unsere guten Werke zu demonstrieren?
Antwort: Eines der Hauptziele vom Berean Call ist es, Gläubige zu ermutigen, dass sie das, was ihnen gesagt oder gelehrt wird, anhand der Schrift überprüfen. Ich sage das nicht nur anderen, sondern versuche es in meinem eigenen Leben umzusetzen. Die Artikel zitierten mich zutreffend, als ich die biblische Grundlage dessen anzweifelte, was Rick Warren befürwortete. Egal wie aufrichtig die „humanitären Anstrengungen" von jemandem sein mögen, wenn sie nicht durch das Wort Gottes unterstützt würden, gilt, „[m]ancher Weg erscheint dem Menschen richtig, aber zuletzt führt er ihn doch zum Tod" (Sprüche 14,12)
Warren will versuchen, eine Lösung für die schlimmsten Nöte der Welt zu finden (Armut, Krankheit, Unwissen, Umweltprobleme, usw.), indem er „Leute des Glaubens" einbezieht, d.h. die Anhänger der zahlreichen Weltreligionen. Ursprünglich (so schien es), war seine Agenda nur für Christen gedacht und vermutlich evangelikale Gemeinden, welche das Evangelium, zusätzlich zum Verrichten guter Werke, mit Priorität verbreiten würden. Das änderte sich später, um die potentielle Einbeziehung von den 2,3 Milliarden Menschen jeder so genannten christlichen Religionsgruppe zu ermöglichen (Katholiken, Baptisten, Orthodoxe, Mormone, Lutheraner, Zeugen Jehovas, Unitarier, usw.). Nun schließt es Gruppen aller religiösen Leute ein (womit man auf fünf Sechstel der Weltbevölkerung kommt) und ihre Anbetungsstätten als Verteilungszentren für die Güter und Dienstleistungen, die man braucht, um die Nöte der leidenden Welt zu stillen. Das ist Warrens globaler 50 Jahres P.E.A.C.E Plan. [1]
Die praktische Anwendung dessen, was Warren zu tun hofft, ist sehr problematisch, wobei ich bezweifle, dass viele von Warrens Unterstützern sie bedacht haben. Zum Beispiel, welche religiöse Gruppe ist verantwortlich für diese globale, religiöse Operation, und welche wird sie auf regionalem und örtlichem Niveau leiten? Lehrmäßige Unterschiede sind nicht vernachlässigbar. Katholiken verfolgen heute Evangelikale und Pfingstler in ganz Südamerika. Sunnis bringen Schiiten um, und umgekehrt. Hindus greifen christliche Missionare an. Moslems bringen Juden um und zünden christliche Kirchen an. Sollte man darüber hinaus einen gewissen Erfolg erzielen, wem wird dann die Ehre gegeben, wem soll gedankt werden? Allah? Buddha? Jehova? Dem Jesus Christus der Heiligen der Letzten Tage? Ganesch, dem Elefantengott oder Schiva, dem Zerstörer?
Auf dem Weltwirtschaftsforum neulich richtete Warren seine Worte an eine Zuhörerschaft unterschiedlicher Religionen und stellte seinen P.E.A.C.E. Plan vor. Er brachte die Motivation, Gutes zu tun, d.h. die Leiden der Menschheit zu lindern, zur Sprache, und vermerkte, dass seine Motivation Jesus Christus war. Er erkannte an, dass dies nicht ihre Motivation war und fügte dann hinzu, dass es ihm egal sei, was ihre Motivation sei, so lange sie „Gutes taten". [2]. „Gute Werke" ist der gemeinsame Nenner, der nach Hoffnung Ricks die kooperativen Anstrengungen zustande bringt, die für den Erfolg seines P.E.A.C.E. Programms notwendig sind. Erfolgreich nach welchen Kriterien? Denen der Welt oder denen Gottes?
Die wesentliche Frage lautet hier: Sind Warrens humanitäre Bemühungen getreu den Lehren von Gottes Wort oder nicht? Stellen wir die guten Werke für einen Moment beiseite, dann lautet die grundlegende Frage, lehrt die Bibel einen alleinigen Gott und den einen Weg der Erlösung oder nicht? Ganz sicher ist das ihr Anspruch von 1 Mose bis zur Offenbarung. Berücksichtigt die folgenden Verse, ausgewählt aus Hunderten: „Ich bin der HERR und sonst ist keiner; denn außer mir gibt es keinen Gott" (Jes 45,5); „Ich, ich bin der HERR, und außer mir gibt es keinen Retter" (Jes 43,11); „indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus" (Tit 2,13); „Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name [Jesus Christus] unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen" (Apg 4,12); „Ich [Jesus Christus] bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich" (Joh 14,6).
Wenn es keinen anderen, wahren Gott gibt als den Gott, der in der Bibel offenbart wird, und wenn die Erlösung nur durch Jesus Christus kommt, wie die Schriften verkünden - dann sind alle anderen Götter und anderen Wege der Erlösung falsch, ohne Hoffnung für ihre Anhänger. Das ist nicht die Botschaft, die den Weg für eine Zusammenarbeit zwischen den Weltreligionen ebnet. Einer der Diskussionsteilnehmer, der neben Warren beim Weltwirtschaftsforum in Davos saß, beschwerte sich, jene, die behaupten, ihr Glaube sei der eine, wahre Glauben, und die Legitimität anderer Religionen abstreiten, würden Hass hervorrufen und die Zusammenarbeit behindern, die unbedingt unter Leuten des Glaubens erforderlich ist, die für das gemeinsame Gute arbeiten. Warren gab dazu keinen Kommentar.
Epheser 2,8.9 sagt uns, Gottes Erlösung werde nur durch Gnade aus Glauben empfangen, und es sei „nicht aus [guten] Werken, damit niemand sich rühme". Dieser Glaube steht im Widerspruch zu dem aller Weltreligionen; Erlösung für ihre Nachfolger wird durch gute Werke verdient, erhalten, verwirklicht, erreicht usw. Diese Täuschung heute zu bestärken ist ähnelt dem Vorgehen, den Verlorenen auf den Rücken zu klopfen, weil sie für das „gemeinsame Gute" gearbeitet haben, und sie gleichzeitig in eine Ewigkeit hineinzugeleiten, getrennt von Gott und Seinem Zorn und der ewigen Pein im Feuersee ausgesetzt.
Die Bibel macht eine deutliche und beständige Unterscheidung zwischen den Geretteten und den Verlorenen, dem Leben der Wiedergeborenen und der Nichtwiedergeborenen, und denen, die geistlich wiedergeboren sind und den geistlich Toten. Es gibt nichts „Gutes", was die Verlorenen tun könnten, um Gott zu gefallen (Römer 3,10-18). „[D]enn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit [kommt], so ist Christus vergeblich gestorben" (Gal 2,21). Sie können das, „was vom Geist Gottes ist" (1Kor 2,14), weder annehmen noch kennen. Sie wandeln „in der Nichtigkeit ihres Sinnes, deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens; die, nachdem sie alles Empfinden verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier" (Eph 4,17-19). Sie sind „tot... durch Übertretungen und Sünden" ausgesetzt „dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt" (Eph 2,1.2). Sie sind Feinde Gottes (Römer 5,10).
Aus diesen Gründen sagt uns der Apostel Paulus, „Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen" (2Kor 6,14.15). Der Gläubige wird ermahnt, den Ungläubigen dienlich zu sein - aber nicht gemeinsam mit ihnen.
Christen sind diesbezüglich nicht stolz, denn jeder Gläubige weiß, dass er oder sie sich einst im oben beschriebenen Zustand befand. Überdies wissen Gläubige ganz gut, dass man nur durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit gerettet werden kann und dass Erlösung für jeden frei verfügbar ist, der Gottes Geschenk des ewigen Lebens mit Ihm annehmen will.
Christen können gewiss an humanitären Anstrengungen als Zeuge der Liebe Christi in wunderbarer Weise beteiligt sein - und waren es auch. Titus 2,14 gibt zu verstehen, dass jene, die gerettet sind, „eifrig sind, gute Werke zu tun". Epheser 2,10 sagt uns, dass Christen gerettet wurden, „zu guten Werken". Dieses Zeugnis kann jedoch schnell aufs Spiel gesetzt werden, indem es sich auf die Wege des Menschen einstellt, um menschliche Ziele zu erreichen, anstatt den Schriften zu folgen. Überdies findet man im Leben Christi oder der Apostelgeschichte keinen Hinweis auf ein Modell oder ein organisiertes Programm für die Gemeinde, Armut, Krankheit, Umweltfrevel, Unwissen usw. auszumerzen - alles Symptome des sündigen Zustands der Welt und der Sündennatur der Menschheit. Das Evangelium ist die einzige Hoffnung der Menschheit. Deshalb ist alles, was sich nicht beim Versuch, der Menschheit zu helfen, nach dem biblischen Evangelium und der Wahrheit von Gottes Wort ausrichtet, egal wie aufrichtig, ein schlechter Dienst von ewiger Proportionen, der zu furchtbaren Folgen führt.
Jesus warnte jene, die in Seinem Namen glaubten, sie hätten „viele Wundertaten vollbracht", doch nicht nach „dem Willen meines Vaters im Himmel"; „Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen" (Mt 7,23).
1. http://www.youtube.com/watch?v=rGytW4yh0C8.
2. Ibid.